Atiyoga

Ati Yoga(Tib., shin tu rnal 'byor) oder Dzogchen (tib.: rdzogs pa chen po; kurz: rdzogs chen) „Die Große Vollkommenheit“, auch Mahasandhi genannt wird von der tibetischen Nyingma-Schule[1] und im Bön, wo er als als höchster der neun Wege oder Fahrzeuge gilt, als Essenz der Lehren Buddhas übertragen und nebenläufig auch in der Sakya-, Kagyü- und Gelug-Schule. Es gehört als dritter der drei inneren Tantras zu den nichtdualen Tantras.

Dzogchen

Überlieferung

Nach der Nyingma-Schule wurde es zuerst vom Urbuddha Samantabhadra (Dharmakaya) an den Buddha Vajrasattva Sambhogakaya) übertragen. The Dzogchen-Lehren, die von Vairochana, Vimalamitra und Padmasambhava in Tibet verbreitet wurden, bestehen aus drei Klassen von Txten :

  • Semde (sems-sde)[2] Geist Serie
  • Longde (klong-sde)[3] Raum Serie
  • Mannagde (man-ngag gi sde)[4] Geheime Instruktionen

Nach Namkhai Norbu[5] ist es der Weg der Selbstbefreiung, der jeden sein wahres Wesen jenseits der Dualität erkennen läßt. Die wahre Natur des Menschen sei klar, leuchtend und bewußt, ungetrübt von Gedanken und Emotionen“

Nach den Lehren des Dzogchenmeisters Longchenpa, der die Dzogchenlehren von Vimalamitra im 14. Jahrhundert in seiner Textsammlung 'Snying thig ya bzhi'[6] niederschrieb, ist die höchste Verwirklichung die Erlangung des Lichtes ursprünglicher Buddhaschaft, die spirituelle Ebene des Urbuddha Samantabadhra. Diese befinde sich jenseits des Lichtes des ursprünglichen Gewahrseins als das Licht des ursprünglichen Gewahrseins und Leerheit in Vereinigung. Aus diesem Licht entstehen dann durch dessen Manifestationsenergie die Lichtebenen von Leerheit und ursprünglichem Gewahrsein.
Als höchstes Resultat der Verwirklichung der Lehren des Dzogchen gilt der sogenannte Regenbogenkörper[7] als höchster kaya, bei dem nach der Überlieferung ein verstorbener Dzogchen-Meister seinen Körper über einen Zeitraum von einer Woche in Lichterscheinungen als die Essenz der Elemente seines Körpers auflöst

Zur Verwirklichung ist neben persönlichen Voraussetzungen vorheriger Stufen eine Einführung durch einen verwirklichten Dzogchen-Meister notwendig. Die Praxis besteht u.a. in absolut nicht unterscheidender Kontemplation (Tib., ting-nge-'dzin; Skt., samadhi).

Referenzen

Literatur

  • Chögyal Namkhai Norbu: Dzogchen der Weg des Lichts – Die Lehren von Sutra, Tantra und Ati-Yoga. Diederichs, 1998, ISBN 3-424-01462-1.
  • Namkhai Norbu Der Zyklus von Tag und Nacht - Die praktischen Übungen des Atiyoga - Diederichs Gelbe Reihe
  • Der heilende Garuda - ein Stück Bön Tradition von Lopön Tenzin Namdak Rinpoche und Karin Gungal. Garuda Verlag, Schweiz. 1998
  • Marcia Binder Schmidt – Das große Dzogchen-Handbuch

Weblinks