Aruneya Upanishad

Sadhu mit Gefäss 1920

Die Aruneya - Upanishade oder Aruni - Upanishade gehört zum Samaveda und zu den 108 kleineren Upanishaden. Sie gilt auch als Sannyasa - Upanishade.

Der Text beinhaltet eine Unterweisung Arunis durch Prajapati, in der dieser auf ein Leben als Asket zur Überwindung des Kreislaufs der Reinkarnation verweist.

Inhalt

Âruṇi befragt den Prajâpati, wie er die Werke ohne dass ein Rest bliebe, und die auf den Werken beruhende Wanderung der Seele loswerden könne?

1. .....Dieser antwortet, er solle die Haarlocke und die Opferschnur lassen, das Opfer mitsamt der Schnur, und auch das Veda-Studium, die Welten Bhur, Bhuvah, Svar, Mahas, Jana, Tapas, Satyam, und die Welten Atala, Patala, Vitala, Sutala, Rasatala, Mahatala, Talatala, und das Ei des Brahman. Man solle Stab, Überwurf und Lendentuch ergreifen und alles übrige verlassen. Er solle die weltliche Vergeltung bringenden Opferfeuer in dem Bauchfeuer aufnehmen und die Gayatri in seinem Redefeuer aufnehmen.

2. .....Er solle die Familie aufgeben, aber die Waschung beim Anbruch der drei Tageszeiten betreiben, die Einswerdung in der Meditation in dem Atman betreiben, von den Veden das Aranyakam hersagen und die Upanishad hersagen.

3. .....nur als Arznei soll er das Essen beibehalten! Von mir haben Frieden alle Wesen, denn von mir ist alles erschaffen worden"; du bist mein Freund, beschütze mich, du bist mir Kraft und Freund, des Indra Donnerkeil bist du.
Keuschheit, Nichtschädigung, Besitzlosigkeit und Wahrhaftigkeit, diese sollt mit Fleiß ihr beobachten!"

"Vor mir haben Frieden alle Wesen, denn von, mir ist alles erschaffen worden"; [so spricht er, und zum Stab gewandt:] "du bist mein Freund, beschütze mich, du bist mir Kraft und Freund, des Indra Donnerkeil bist du."

Keuschheit, Nichtschädigung, Besitzlosigkeit und Wahrhaftigkeit, diese sollt mit Fleiß ihr ja beobachten, - ihr ja beobachten!"

4. .....Liebe, Zorn, Begierde, Verblendung, Trug, Stolz, Neid, Selbstsucht, Eigendünkel und Unwahrheit möge er fahren lassen.

5. .....Ja Om, ja Om, ja Om! Dieses als die Upanishad trage er sich auf. Wahrlich, der ist ein Wissender, wer dieses als die Upanishad also weiß.

Prajâpati verweist also auf ein Leben als Sannyâsin, welcher hier im strengsten Sinne gefasst und nicht nur vom Brahmacârin und Gṛihastha, sondern auch vom Vânaprastha und vom Kuṭîcara (»Hüttenbesucher«) unterschieden wird.

Die Regeln, die hier für sein Leben aufgestellt werden, lassen zwar die systematische Ordnung und auch die völlige Zusammenstimmung vermissen, geben aber nichtsdestoweniger ein anschauliches und im wesentlichen gewiss richtiges Bild jener Kulturerscheinung des Asketentums, die sich nicht gebildet und bis auf den heutigen Tag erhalten haben würde, wäre nicht die Anlage zu ihr tief in der menschlichen Natur begründet. (Paul Deussen)

Literatur

Weblinks