Apoha-Theorie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Theorie weist letztendlich Eigenschaften wie ''Wagenartigkeit'' zurück und macht geltend, daß das alle Wagen vereinende Element sehr verschieden von allen Nicht-Wagen ist.
Die Theorie weist letztendlich Eigenschaften wie ''Wagenartigkeit'' zurück und macht geltend, daß das alle Wagen vereinende Element sehr verschieden von allen Nicht-Wagen ist.


[[Dharmakirti]]  entwickelte die Theorie weiter<ref> http://www.sjsu.edu/people/anand.vaidya/courses/comparativephilosophy/s1/Dunne_J_Apoha_Basics_1spc_final.pdf </ref>.
=== Kritiker ===
Dignāgas Formulierung der Apoha-Theorie wurde vom [[Nyaya|Naiyāyika]] -Philosophen Uddyotakara (fl. 525) und vom buddhistischen Denker Bhāvaviveka (fl. 530) 1, der eine ähnliche Theorie entwickelte, ausdrücklich kritisiert.
Dignāgas Formulierung der Apoha-Theorie wurde vom [[Nyaya|Naiyāyika]] -Philosophen Uddyotakara (fl. 525) und vom buddhistischen Denker Bhāvaviveka (fl. 530) 1, der eine ähnliche Theorie entwickelte, ausdrücklich kritisiert.


[[Dharmakirti]]  entwickelte die Theorie weiter<ref> http://www.sjsu.edu/people/anand.vaidya/courses/comparativephilosophy/s1/Dunne_J_Apoha_Basics_1spc_final.pdf </ref>.
Dharmottara (c. 750–810) wiederum betonte den negativen Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist ein Negativ, und ein Universal ist eine negative Bezeichnung eines Unterschiedes)<ref> [http://www2.lit.kyushu-u.ac.jp/~kkataoka/Kataoka/KataokaKei2014e.pdf Dharmadottas theory of apopha] </ref>.
 
Daneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandana (725–788) in seinem ''Anyapohasiddhikarika''<ref> http://www.ikga.oeaw.ac.at/Anyapohasiddhikarika </ref> behandelt, der aber mehr den positiven Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist positiv aber ein illusorisches geistiges Bild) hervorhob.
 
Zur Erklärung des Funktionierens von apoha benutzten Shantaraksita und [[Kamalashila]] eine Unterscheidung zwischen zwei Arten der Verneinung, die von Namen(begrenzend, paryudasa) und von Präpositionen(ausschliessend, prasajyapratisedha).


Daneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandanas (725–788) in seinem ''Anyapohasiddhikarika''<ref> http://www.ikga.oeaw.ac.at/Anyapohasiddhikarika </ref> behandelt, der aber mehr den positiven Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist positiv aber ein illusorisches geistiges Bild) hervorhob.
Die kaschmirischen nichtdualen Śaiva-Denker [[Utpaladeva]] und [[Abhinavagupta]] antworten in ihrer [[Pratyabhijna|Pratyabhijñā]] auf die philosophische Theologie und  die buddhistische semantische Bezugstheorie und reinterpretieren sie als Ausgrenzung des Unanwendbaren (Anyapoha).


Dharmottara (c. 750–810) wiederum betonte den negativen Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist ein Negativ, und ein Universal ist eine negative Bezeichnung eines Unterschiedes).
=== Theorie ===
Die Apoha - Theorie versucht zu erklären, was Universalien eigentlich sind und wie sie erkannt werden können, ohne aber zu akzeptieren, dass zwei reale Dinge irgendeine substantielle Gemeinsamkeit aufweisen können.


Zur Erklärung des Funktionierens von apoha benutzten Shantaraksita und [[Kamalashila]] eine Unterscheidung zwischen zwei Arten der Verneinung, die von Namen(begrenzend, paryudasa) und von Präpositionen(ausschliessend, prasajyapratisedha).  
Die  Apoha-Theorie  ist  somit eigentlich  keine  Theorie,  sondern  nur  eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren.  


Ihre Darstellung enthält  für alle Wissenschaften hilfreiche Instruktionen, die auch bei Aufrechterhaltung der Täuschung ihrer Grundbegriffe und deren funktionaler Entfaltung  Irrtümer zweiter Ordnung zu vermeiden helfen.


Die  Apoha-Theorie  ist  somit eigentlich  keine  Theorie,  sondern  nur  eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren. Die klassischen indischen Philosophen bezweifelten die Gültigkeit dieser Theorie und glaubten stattdessen an die Existenz einer dauerhaften [[Svabhāva|Essenz]].
Die klassischen indischen Philosophen bezweifelten die Gültigkeit dieser Theorie und glaubten stattdessen an die Existenz einer dauerhaften [[Svabhāva|Essenz]].


Ihre Darstellung enthält aber auch für alle Wissenschaften hilfreiche Instruktionen, die auch bei Aufrechterhaltung der Täuschung ihrer Grundbegriffe und deren funktionaler Entfaltung  Irrtümer zweiter Ordnung zu vermeiden helfen.<br> Der Apoha - Wahrheitsbegriff steht allerdings auch dem abendländischen entgegen.
Der Apoha - Wahrheitsbegriff steht allerdings auch dem abendländischen entgegen.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://www.khbrodbeck.homepage.t-online.de/erkenntnis.pdf Einführung  in die buddhistische Erkenntnistheorie], Auszug aus: Karl-Heinz Brodbeck: Der Zirkel des Wissens.   
* [http://www.khbrodbeck.homepage.t-online.de/erkenntnis.pdf Einführung  in die buddhistische Erkenntnistheorie], Auszug aus: Karl-Heinz Brodbeck: Der Zirkel des Wissens.   
* [https://books.google.de/books?id=Bz-4Ba7_kIcC&pg=PA168&lpg=PA168&dq=Apoha-Theorie Einführung  in die buddhistische  Logik in China], Uwe Frankenhauser, Otto Harrassowitz Verlag
* [https://repository.dl.itc.u-tokyo.ac.jp/index.php?active_action=repository_view_main_item_detail&page_id=28&block_id=31&item_id=26934&item_no=1 A Critical Edition of  Bhatta Jayanta's Nyāyamañjarī], The Buddhist Refutation of  Kumārila’s Criticism of Apoha, Kei KATAOKA
* [https://repository.dl.itc.u-tokyo.ac.jp/index.php?action=pages_view_main&active_action=repository_action_common_download&item_id=26852&item_no=1&attribute_id=19&file_no=1&page_id=28&block_id=31 Sucaritamiśra’s Critique of Apoha: A Critical Edition of Kāśikā ad  Ślokavārttika apoha v. 1], Kei Kataoka
* [https://books.google.de/books?id=TuVwDAAAQBAJ&pg=PT282&lpg=PT282&dq=Apoha-Theorie Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen], Petra Kieffer-Pülz, Johannes Bronkhorst, Jens-Uwe Hartmann, Jacob Ensink, Ian W. Mabbett, Siegfried Lienhard, Hans-Joachim Klimkeit
* [http://www.austriaca.at/?arp=0x00373172 Reading Bhaṭṭa Jayanta on Buddhist Nominalism], Kensho Okada, ISBN 978-3-7001-7974-0 (dort auch  PDF)
* [http://www.sjsu.edu/people/anand.vaidya/courses/comparativephilosophy/s1/Dunne_J_Apoha_Basics_1spc_final.pdf Dharmakīrti’s Apoha-theory of Concept Formation], J. D. Dunne
* Brodbeck : [http://www.khbrodbeck.homepage.t-online.de/erkenntnis.pdf Einführung  in die buddhistische Erkenntnistheorie]
* [https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/4-publikationen/buddhismus-in-geschichte-und-gegenwart/bd2-k04steinkellner.pdf Die erkenntnistheoretisch-logische  Tradition  des  Buddhismus], Prof.  Dr. Ernst  Steinkellner , Universität  Wien 
* [http://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2014/146/chapter/HamburgUP_HBS03_Katsura_LinRadich_Mirror.pdf The Theory of Apoha in Kuiji’s "Cheng weishi lun Shuji"], Katsura, Shoryu
* [//books.google.de/books?id=Bz-4Ba7_kIcC&pg=PA168&lpg=PA168&dq=apoha+theorie Die Einführung der buddhistischen Logik in China],  Uwe Frankenhauser,  S. 168
* [//books.google.de/books?id=Bz-4Ba7_kIcC&pg=PA168&lpg=PA168&dq=apoha+theorie Die Einführung der buddhistischen Logik in China],  Uwe Frankenhauser,  S. 168
* [//books.google.de/books?id=nXBLm0bdwVMC&pg=PA255&lpg=PA255&dq=ontische+mehrdeutigkeit Die Logik des Transzendentalen]: Festschrift für Jan A. Aertsen herausgegeben von Martin Pickavé zum 65. Geburtstag, 2003, Walter de Gruyter, 9783110204582, S. 255
* [//books.google.de/books?id=nXBLm0bdwVMC&pg=PA255&lpg=PA255&dq=ontische+mehrdeutigkeit Die Logik des Transzendentalen]: Festschrift für Jan A. Aertsen herausgegeben von Martin Pickavé zum 65. Geburtstag, 2003, Walter de Gruyter, 9783110204582, S. 255
* [//www.uni-erfurt.de/fileadmin/public-docs/Philosophie/wissphil/mitarbeiter/Folie3.pdf Das Problem der ontischen Mehrdeutigkeit]
 
* [https://books.google.de/books?id=FiA3KMUwWtwC&pg=PA78&lpg=PA78&dq=Das+Problem+der+ontischen+Mehrdeutigkeit Aspekte wissenschaftlicher Erklärung], Carl G. Hempel, S. 78 :  Das Problem der ontischen Mehrdeutigkeit
 
* [http://www.mathematical-semiotics.com/pdf/Mehrdeutige%20ontische%20Relationen%20III.pdf Mehrdeutuge ontische Relationen]
* [http://www.mathematical-semiotics.com/pdf/Mehrdeutige%20ontische%20Relationen%20III.pdf Mehrdeutuge ontische Relationen]
* [http://www.fk14.tu-dortmund.de/medien/ifpp/Philosophie/Beisbart/teaching/su2009/cau/a4_a.pdf Erklärung und Kausalität]
* [http://www.fk14.tu-dortmund.de/medien/ifpp/Philosophie/Beisbart/teaching/su2009/cau/a4_a.pdf Erklärung und Kausalität]
* [http://www.jstor.org/stable/29756098 The Role of Apoha in Dignāga's Theory of Knowledge] , Chhote Lal Tripathi, East and West Vol. 25, No. 3/4 (September-December 1975), s. 455-470
 
* [http://www.jstor.org/stable/29756098 The Role of Apoha in Dignāga's Theory of Knowledge] , Chhote Lal Tripathi, East and West Vol. 25, No. 3/4 (September-December 1975), S. 455-470
 
* [https://www.jstage.jst.go.jp/article/ibk1952/28/1/28_1_493/_pdf The apoha - theory of Dignaga], Shoryu Katsura
* [https://www.jstage.jst.go.jp/article/ibk1952/28/1/28_1_493/_pdf The apoha - theory of Dignaga], Shoryu Katsura
* [http://othes.univie.ac.at/8283/ Dignagas philosopy of language]
* [http://othes.univie.ac.at/8283/ Dignagas philosopy of language]
* [http://hw.oeaw.ac.at/?arp=0x0032adb7 Dignagas philosophy of language], Pramāṇasamuccayavṛtti on anyāpoha, I und  II, ISBN 978-3-7001-7865-1
* [http://hw.oeaw.ac.at/?arp=0x0032adb7 Dignagas philosophy of language], Pramāṇasamuccayavṛtti on anyāpoha, I und  II, ISBN 978-3-7001-7865-1
* Apoha - [http://indologica.de/drupal/?q=node/1641 Buddhist nominalism and human cognition] ;  Mark Siderits, Tom Tillemans, Arindam Chakrabarti; New York : Columbia University Press, 2011. ISBN 978-0-231-15360-7 ISBN 978-0-231-15361-4
* Apoha - [http://indologica.de/drupal/?q=node/1641 Buddhist nominalism and human cognition] ;  Mark Siderits, Tom Tillemans, Arindam Chakrabarti; New York : Columbia University Press, 2011. ISBN 978-0-231-15360-7 ISBN 978-0-231-15361-4
* Eckel, Bhāvaviveka and his Buddhist Opponents, 25. // wegen  Bhāvaviveka’s Kritik an der Apoha-Theroie :  Eckel’s Übersetzung 5.60-68.
* Eckel, Bhāvaviveka and his Buddhist Opponents, 25. // wegen  Bhāvaviveka’s Kritik an der Apoha-Theroie :  Eckel’s Übersetzung 5.60-68.
* [http://www.mdpi.com/2077-1444/9/6/191 Pratyabhijñā Apoha Theory], Shannon-Weaver Information, de Saussurean Structure and Peircean Interpretant Agency, David Peter Lawrence
* [https://link.springer.com/article/10.1007/s10781-013-9215-2 The Self as a Dynamic Constant. Rāmakaṇṭha’s Middle Ground Between a Naiyāyika Eternal Self-Substance and a Buddhist Stream of Consciousness-Moments], Journal of Indian Philosophy March 2014, Volume 42, Issue 1, pp 173–193
* [http://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2014/146/chapter/HamburgUP_HBS03_Katsura_LinRadich_Mirror.pdf Shoryu KatsuraThe Theory of Apoha in Kuiji’s Cheng weishi lun], Shuji


== Referenzen ==
== Referenzen ==
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* [http://www.ikga.oeaw.ac.at/Anyapohasiddhikarika Śaṅkaranandanas Anyapohasiddhikarika ], das AASK des kaschmirischen Logikers Sankaranandana (950-1020) konzentriert sich die AASK auf die sogenannte Apoha Theorie.
* [http://www.ikga.oeaw.ac.at/Anyapohasiddhikarika Śaṅkaranandanas Anyapohasiddhikarika ], das AASK des kaschmirischen Logikers Sankaranandana (950-1020) konzentriert sich die AASK auf die sogenannte Apoha Theorie.
* [http://www.rudolf-matzka.de/dharma/dualismus-physik.htm Dualismus Physik]
* [http://www.rudolf-matzka.de/dharma/dualismus-physik.htm Dualismus Physik]
* [http://peenef2.republika.pl/angielski/hasla/a/apoha.html APOHA  oder anyapohavada]
* [http://seanrobsville.blogspot.com/2013/09/apoha-and-creation-of-meaning-by.html APOHA  oder anyapohavada]
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[[Kategorie:Mahayana]]
[[Kategorie:Mahayana]]

Aktuelle Version vom 22. September 2019, 13:40 Uhr

Das apoha (Skt. Ausschluss; richtig gesprochen) ist ein Sanskrit - Begriff, der besagen soll, daß Begriffe nur eine negative Bedeutung haben und es unmöglich ist, Begriffe durch sich selbst oder durch ihren Bezug auf Außerbegriffliches zu definieren.

Die Apoha-Theorie ist eine Theorie der Sprachbedeutung ohne ontisches Engagement. Sie ist geprägt von der späten epistemologischen Schule mit dem Ziel, den Stand des buddhistischen Nominalismus hinsichtlich linguistischer und ontologischer Aspekte zu überprüfen.

Entwicklung

Die Apoha- Kontrapositions-Theorie wurde vor allem von Dignaga entwickelt. Letzterer zentrierte seine Philosophie der Sprache um das Theorem der verbalen Bedeutung als 'Ausschluss von anderen Referenten' (anyāpoha).
Sein Stil des Diskurses ist als Pramāṇavādaor oder "Pramāṇa-Theorie" bekannt.
Als Schüler von Vasubandhu sah er alle Dharmas als leer an und alle Dinge als der Veränderung unterworfen und ohne essenzielle Essenz.
Seine Logik der Kontraposition (Apoha) erlaubte es, zwischen Ausdrücken und ihrem Komplement zu wechseln wie Alle Wagen haben Räder und alle Nicht-Wagen haben keine Räder. Die genaue Reflektion besagt aber, daß eine universelle Feststellung über 'Alle Wagen' auch bedeutet, dass es Wagen gibt, die über eine essenzielle Natur verfügen.

Die Theorie weist letztendlich Eigenschaften wie Wagenartigkeit zurück und macht geltend, daß das alle Wagen vereinende Element sehr verschieden von allen Nicht-Wagen ist.

Dharmakirti entwickelte die Theorie weiter[1].

Kritiker

Dignāgas Formulierung der Apoha-Theorie wurde vom Naiyāyika -Philosophen Uddyotakara (fl. 525) und vom buddhistischen Denker Bhāvaviveka (fl. 530) 1, der eine ähnliche Theorie entwickelte, ausdrücklich kritisiert.

Dharmottara (c. 750–810) wiederum betonte den negativen Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist ein Negativ, und ein Universal ist eine negative Bezeichnung eines Unterschiedes)[2].

Daneben wurde sie von dem kashmirischen Logiker Śaṅkaranandana (725–788) in seinem Anyapohasiddhikarika[3] behandelt, der aber mehr den positiven Aspekt (die Bedeutung eines Wortes ist positiv aber ein illusorisches geistiges Bild) hervorhob.

Zur Erklärung des Funktionierens von apoha benutzten Shantaraksita und Kamalashila eine Unterscheidung zwischen zwei Arten der Verneinung, die von Namen(begrenzend, paryudasa) und von Präpositionen(ausschliessend, prasajyapratisedha).

Die kaschmirischen nichtdualen Śaiva-Denker Utpaladeva und Abhinavagupta antworten in ihrer Pratyabhijñā auf die philosophische Theologie und die buddhistische semantische Bezugstheorie und reinterpretieren sie als Ausgrenzung des Unanwendbaren (Anyapoha).

Theorie

Die Apoha - Theorie versucht zu erklären, was Universalien eigentlich sind und wie sie erkannt werden können, ohne aber zu akzeptieren, dass zwei reale Dinge irgendeine substantielle Gemeinsamkeit aufweisen können.

Die Apoha-Theorie ist somit eigentlich keine Theorie, sondern nur eine Methode, sich klarzumachen, wie Täuschungen durch Begriffe funktionieren.

Ihre Darstellung enthält für alle Wissenschaften hilfreiche Instruktionen, die auch bei Aufrechterhaltung der Täuschung ihrer Grundbegriffe und deren funktionaler Entfaltung Irrtümer zweiter Ordnung zu vermeiden helfen.

Die klassischen indischen Philosophen bezweifelten die Gültigkeit dieser Theorie und glaubten stattdessen an die Existenz einer dauerhaften Essenz.

Der Apoha - Wahrheitsbegriff steht allerdings auch dem abendländischen entgegen.

Literatur

  • Die Logik des Transzendentalen: Festschrift für Jan A. Aertsen herausgegeben von Martin Pickavé zum 65. Geburtstag, 2003, Walter de Gruyter, 9783110204582, S. 255
  • Eckel, Bhāvaviveka and his Buddhist Opponents, 25. // wegen Bhāvaviveka’s Kritik an der Apoha-Theroie : Eckel’s Übersetzung 5.60-68.
  • Pratyabhijñā Apoha Theory, Shannon-Weaver Information, de Saussurean Structure and Peircean Interpretant Agency, David Peter Lawrence

Referenzen

Weblinks