Akasha

Akasha (Skt. ākāśa; unsichtbar; Äther, Raum, Himmel) ist in der Spiritualität und in der Magie das übergeordnete synthetische fünfte Element. Es durchdringt alles und hat auf den verschiedenen Ebenen verschiedene Ausprägungen.

Tarotkarte 22 mit der Parashakti im höchsten Akasha

Im Bereich der Trimurti ist Akasha(als Raum) auch mit dem Nada oder Shabda bzw. dem höheren Pranava verbunden.
Das höchste Akasha wird erst auf der Stufe 22 des universellen Pfades erreicht.

Hinduismus

Im Samkhya gilt Akasha als das fünfte alles durchdringende Element(Tanmatras; Panchabhutas). Buddhi ist hier ein positiver Repräsentant auf der Ebene der Prakriti.
Ähnliches gilt für das Vaisheshika und dessen Vaisheshika Sutra und für das Nyaya.

Die Pancha Brahma Upanishad erwähnt das Akasha. Die Nada Bindu Upanishad spricht von einem Chidakasha.

Aus dem Atman kam der Raum (akasa), aus dem Raum der Wind, aus dem Wind das Feuer, aus dem Feuer das Wasser, aus dem Wasser die Erde, aus der Erde die Pflanzen, aus den Pflanzen Nahrung (anna), aus der Nahrung Samen, aus dem Samen der Mensch (purusa). (Taittiriya Upanishad) Upanishad).

Die Chandogya Upanishade erwähnt es mehrfach :
Es ist das Akasha, aus welchem alle Kreaturen hervorgingen und wohin sie zurückkehrten: das Akasha ist älter als sie alle, das Akasha ist das allerletzte Ende" (Chandogya Upanishade).

Die Sivasamhita spricht vom Bhuta - Akasha (Elemente-A.) und vom Chitta - Akasha(Bewusstseins-A.) und lehrt weiter : 70. Es erfolgen die Konjunktionen zwischen dem reinen Brahma und Avidya, aus welchen das Brahma entsteht, aus dem Akasa herauskommt......73. Die Qualität des Äthers ist Ton.

Im Yoga repräsentiert das Vishuddha - Chakra das Akasha-Element, dem die Qualität des Raumes und des Tones zugeschrieben wird[1].

1. Chid Akasha (auch Chidakasha; Sanskrit: cidākāśa m.) oder 'Bewusstseins (Chit) - Raum (Akasha)' : Der im Bereich des Kopfes wahrgenommene Bewusstseinsraum.

2. Bhrumadhya Akasha(Sanskrit. bhrūmadhyākāśa) oder mahāśūnya : Der leere Raum im Augenbrauenzentrum(Ajna).

3. Vishuddhi Akasha (Sanskrit viśuddhyākāśa) : Der leere Raum (Akasha) im Kehlzentrum. In der Hatha Pradipika (Kap. 4.71) wird dafür das Synonym Atishunya verwendet.

4. Hrid Akasha (Sanskrit: hṛdākāśa) : Der leere Raum (Akasha) im Herzen (Hrid). In der Hatha Pradipika wird dafür das Synonym Shunya gebraucht (Kap. 4.71)

Das hinduistische Akasha über dem Bereich der vier Elemente der Trimurti ähnelt damit der buddhistischen Sunyata.

Buddhismus

Im Buddhismus steht ākāsa als Bezeichnung für zwei Arten des Raumes: Dem durch die Körperlichkeit begrenzten Raum (ākāsa-dhātu) und dem unbegrenzten Raum (ajatākāsa) des Universums.[2]
In vielen Sutras wird das akasha-dhatu in der Gruppe der sechs östlichen Elemente (festes, flüssiges, erhitzendes, luftiges Element, Raumelement, Bewusstseinselement) aufgezählt, während dort das ajatākāsa keine Realität besitzt.

In der Vaibhashika - Schule wurde Akasha als real existierend angesehen.

Ākāsa wurde auch als erstes arūpa jhāna (arūpajhāna) angesehen, aber normalerweise mit ungebrenzter Raum übersetzt.

Jainismus

Im Jainismus ist Akasha der Raum des kosmischen Konzeptes. Es fällt aber unter das Ajiva('ohne Seele') und ist zweigeteilt in materielles Loakasa(sich bewegende und ruhende Substanzen) und Aloakasa (Leerheit und absolute Leere). Die Dimension von Lokakas ist vierzehn Rajlok oder Rajju, aber Alokakas ist unendlich.

Akasha bringt den Raum mit sich für die Existenz aller geschaffenen Substanzen. Seine Qualitäten sind :

  1. Akasha liefert Raum für Seele, Materie, Medium der Bewegung und Medium der Ruhe
  2. Akasha durchdringt alles überall (unendlich)
  3. Akasha unterstützt alles und ist somit selbst - unterstützt
  4. Akasha hat keine Form, Farbe, Geschmack, Geruch und Berührung
  5. Akasha führt keine aktive Aktion durch (inaktiv)
  6. Akasha bietet Unterkunft für die Seele und die Materie ihrer Handlungen
  7. Akasha ist eins und ganz

Magie

In der weissen Magie ist das Akasha das den vier Elementen übergeordnete raum- und zeitlose Element. Es ermöglicht die Rückauflösung der Elemente. Die Spitze des Pentagramms repräsentiert Akasha. Hier wird noch zwischen dunklen stofflichen Akasha(Vokal : U) und höheren göttlichen Akasha(Vokal : E) unterschieden, das in den Bereich der göttlichen Akasha führt.

Literatur

  • Âkâça, der mystische Raum. Guido Huber, Zürich : Origo-Verl., 1955.

Referenzen =

Weblinks