Tarot

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Spielkarten waren in Asien schon vor dem 14. Jahrhundert in Umlauf. In Europa lassen sich Spielkarten erst ab dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts nachweisen. Sie wurden aber erst nachträglich mit den 22 Tarotkarten vermischt.

Am 25. Mai 1377 liess der Magistrat der italienischen Stadt Florenz ein Kartenspiel namens "naibbe" verbieten. Dieses Wort für Kartenspiele existiert noch heute als "Naipes" in der spanischen Sprache.
Die erste Beschreibung kommt von einem Mönch namens Bruder Johannes aus Rheinfelden in der Nähe von Basel. In seinem "Tractatus de moribus et disciplina humanae conversationis"[1], welches jetzt im Besitz des britischen Museums ist, erwähnt er : "Anno Domini 1374 kam ein Spiel zu uns, genannt Karten-Spiel, das den Zustand der Welt auf wundersame Weise beschreibt."

Viscontisforza-Tarot
  • Das Stuttgarter Kartenspiel[1] umfasste 1430 52 Karten.
  • Ein ähnliches Kupferstich-Kartenspiel stammt von einem Meister E. S.[2](ca. 1466)

Tarotkarten

  • Der italienische Viscontis-Tarot (ca. 1450) stellt den ältesten erhaltenen Tarot dar, der weder Titel noch Zahlen enthält.
  • Der Sola-Busca-Tarot[3] ist das erste bekannte Tarotspiel, dass die klassische Struktur mit 78 Karten aufweist (22 Trümpfe und jeweils 4 mal 14 Farbkarten).
  • 1783 veröffenlichte Jean-François Alliette sein Werk Manière de se recréer avec un jeu de cartes nommées Tarot'[4], das noch heute zum Kartenlegen verwendet wird. Wegen vieler unverständlicher Veränderungen im Etteilla-Tarot wurde dieser aber vielfach verspöttelt.
  • 1781 veröffentlichte Antoine Court de Gébelin, ein Schweizer Geistlicher und Freimaurer, das Buch Le monde primitif, anlyse et comprare avec le monde moderne[2]. Er deutete darin als erster offen die Symbole des Marseille - Tarots als Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot.

Über den Ursprung des Tarot ist viel gerätselt worden. Teilweise wird er den Zigeunern zugeschrieben, die ihn aus Ägypten mitgebracht haben sollen. Deren genetischer Ursprung liegt aber nach neuen Untersuchungen in Indien.

Nachdem Erscheinen des Rider-Waite - Tarot von Pamela Colman Smith(1878-1951) im Dezember 1909 bei Rider & Sohn nahm "US Games INC" in den USA das Copyright für sich in Anspruch. Das eventuelle Copyright ist in den USA aber wohl erloschen. US Games INC entwarf dann auch eigene und ähnliche Kartensets.

Esoterischer Inhalt

Die Symbolik der echten Einweihungs-Karten hat immer eine genaue Aussage, und die meisten modernen Sets sind künstlerische Phantasieprodukte, genau wie die Interpretationen der Karten.

In den 22 großen Arkana verbirgt sich das Wissen der Eingeweihten, das "Opus Magnum", das "grosse Werk das vollendet", der Weg zum Nirvikalpa-Samadhi, über das die Eingeweihten schweigen mussten bzw. es nur verschlüsselt weitergeben durften, einmal wegen der Kirche und der Obrigkeit aber auch wegen der allgemeinen Unreife für wahre Spiritualität.

Waite Karte 19[5]

In Übereinstimmung mit meinen Tarot-Kenntnissen sind nur der Tarot von Oswald Wirth, der Marseille-Tarot und die Waite-Karten sowie ein wenig der Tarot von Uxkuhl relevant. Die Karte Narr mit der Zahl 0 steht fälschlicherweise bei vielen Decks vorne statt auf Platz 21, weil es im Bereich des Unendlichen bzw. oberhalb des Jod keine Zahlen gibt.

Die geheime spirituelle Symbolik war je nach Übungsmethode und Kultur verschieden. Die 22 Visionen der Johannes-Offenbarung zeigen, wie anspruchsvoll und schwer verständlich wahre spirituelle Visionen sein können.
Diese 22 Karten oder 'großen Arkanen' sind daher in vielfacher Weise esoterisch fehlinterpretiert und künstlerisch verfremdet worden. Sie beschreiben in einer Bildersprache der Eingeweihten den Pfad der 22 Stufen der menschlichen Einweihung.

Die Tarotkarten werden manchmal zu Wahrsagezwecken verwendet. Hier gilt die gleiche Einschränkung wie beim chinesischen I Ging bezüglich der Verbundenheit mit den spirituellen Ebenen. Manche magische Adepten haben solche Fähigkeiten, die aber wenig mit dem Tarot zu tun haben.

Literatur

Referenzen

Weblinks