Kyerim

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Kyerim (Tib. བསྐྱེད་རིམ་ , Wyl. (b)skyed rim; Skt. utpattikrama) ist im Anuttarayoga-Tantra die Erzeugerphase oder Entwicklungsphase der Praxis: Sie ist eine Praxis der Visualisationen und damit der Formen. Das Ziel ist die Reinigung der Wahrnehmung bis zur Reinheit der innewohnenden Natur.

Drei Samadhis

Diese Stufe besteht aus drei Phasen oder drei Samadhis. Die drei Samadhis (Skt. trisamādhi; Tib. tingédzin nampa sum; Wyl. ting nge 'dzin rnam pa gsum) sind ein wichtiger Aspekt der Kyerim-Praxis in den Mahayoga - Tantras :

  1. Der Samadhi der Wie-Es-Ist-Heit (Tib. deshyin nyi kyi tingédzin; Wyl. de bzhin nyid kyi ting nge 'dzin)
  2. Der Samadhi der universellen Manifestation (Tib. küntu nangwé tingédzin; Wyl. kun tu snang ba'i ting nge 'dzin)
  3. Der Kausale Samadhi (Tib. gyü tingédzin; Wyl. rgyu'i ting nge 'dzin)
  • Die Praxis des Mahayoga beginnt mit der Meditation über Leere, der Samadhi von Wie-es-ist-heit, in dem alle Phänomene als leer bezüglich ihrer reinen Natur gesehen werden. Dies ist die Verwirklichung des absoluten Bodhichitta.
  • Aus diesem Zustand entstehen überschwängliche Wellen des Mitgefühls im sogenannten "Samadhi des allwahrnehmenden Mitgefühls". Dies gilt als Realisierung des relativen Bodhichittas.
  • Die Vereinigung dieser beiden ist als der kausale Samadhi bekannt, in welchem eine Keimsilbe entsteht, aus der Lichtstrahlen entstehen, welche die gesamte samsarische Umgebung und die darin befindlichen Wesen in die Natur der Leerheit reinigen.

Der eigene Geist wird diese Keimsilbe, die wiederum verwandelt sich in die reine Erscheinung der Gottheit. Das Mandala wird als der Palast der Gottheit gesehen. Die Form der Gottheit ist die unteilbare Erscheinung von geschickten Mitteln und Weisheit. Jede Erfahrung wird wahrgenommenen als Gefolge und Aktivität der Gottheit.
Man erkennt, dass alle Wahrnehmungen, Klänge und Gedanken die Vajra - Natur sind, und ruht man in diesem Zustand der Vajra - Würde. [1]

In Bezug auf die kyérim-Generation oder Entwicklungsphase der Praxis, deren Ziel es ist, unsere Wahrnehmung in die Reinheit unserer inhärenten Natur zu reinigen - samayasattva (tib. དམ་ ཚིག་ སེམས་ དཔའ་, Wyl. sems dpa) - Bedürftigkeit Sein-ist, wenn wir in der Form der Gottheit auftauchen, indem wir zuerst die drei Samadhis geübt haben. [1]

Sattvas

  1. Jñanasattva (Skt. jñānasattva; Wyl. ye shes sems dpa’; Weisheitswesen, Bewusstheitswesen) bezeichnet die wahre Form einer Gottheit(devatā) als Aspkt der Erleuchtung(bodhi).
  1. Samayasattva (Wyl. dam tshig sems dpa; Symbolisches Wesen) entsteht nach den drei Samadhis, wodurch die Wahrnehmung in die Reinheit der inherenten Natur gereinigt ist.
  1. Das Samadhisattva (Wyl. Ting 'dzin sems dpa) ist die meditative Konzentrationsform oder das Wesen, die Lebenskraftsilbe, die eigentliche Essenz der Gottheit im Herzen des jñanasattva, das Weisheitswesen in der eigenen Herzmitte, wobei man sich als Samayasattva visualisiert

Das Bewusstseinswesen(jñānasattva) wurde oft beschworen, um mit dem Samaya-Sattva zu verschmelzen.

Literatur

  • Gyatrul Rinpoche, Generating the Deity, Übers. von Sangye Khandro, Snow Lion Publications, 1996, ISBN-10: 1559390557 ISBN-13: 978-1559390552)
  • The Generation Stage in Buddhist Tantra, by Ven. Gyatrul Rinpoche, Snow Lion 2005, ISBN: 9781559392297
  • Jamgön Kongtrul and Khenchen Thrangu Rinpoche, Essential Points of Tantric Meditation, Übers. von Sarah Harding, Wisdom Publications, 2002, ISBN-10: 0861713125 ISBN-13: 978-0861713127

Referenzen

  1. Dzogchen and Padmasambhava, Rigpa Fellowship, 1989, S 62...

Weblinks